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Sichtbarkeit wirkt, Unsichtbarkeit aber auch!

Sichtbarkeit wirkt, Unsichtbarkeit aber auch!

„media affairs“-Geschäftsführerin Maria Pernegger kennt die Fakten über Frauen in Business, Führung und Machtrollen. „Sichtbarkeit wirkt, Unsichtbarkeit aber auch“, so die Medienanalystin. Während der Pandemie seien Frauen stark zurückgedrängt worden – auch medial. Der Frauenanteil in der sichtbaren Bildbarkeit lag zuvor jahrelang bei rund 28 Prozent. Zwar niedrig, aber konstant. Jetzt ist dieser Wert um fünf Prozentpunkte zurückgegangen und liegt bei 23 Prozent. In den Branchen Finanzen und Banken, IT und Telekommunikation seien Frauen besonders stark unterrepräsentiert. 
Pernegger sieht im Gender-Pay-Gap noch immer ein großes Problem: „Die Arbeit von Frauen hat einen geringeren gesellschaftlichen Status. Und der wird auch geringer bezahlt.“

Während es in prestigeträchtigen Berufsfeldern an Frauen mangelt, ist ihr Anteil in den fünf schlechtbezahltesten Berufsgruppen am allerhöchsten. Die nächsten Jahre könnten laut Pernegger eine große Chance für Frauen bieten. In Österreich dürften einige Unternehmen bald von starken Pensionierungswellen betroffen sein. „Unternehmen können es sich jetzt einfach nicht mehr leisten, auf Frauen in Führungspositionen zu verzichten“, sagt Pernegger. Es sei aber gar nicht so leicht, Frauen jetzt für Branchen wie die IT zu motivieren. Schließlich seien sie davor jahrelang zurückgedrängt worden und aktuelle Gender-Bilder seien schon lange gewachsen. 

Am Ende spricht Pernegger noch über Frauen im Sportjournalismus. Sie sind nämlich nicht nur in den Sportressorts von Medien extrem unterrepräsentiert, sondern es wird auch viel weniger über Athletinnen berichtet als über ihre männlichen Kollegen. Die Gesamtpräsenz von Frauen in der Sportberichterstattung betrage lediglich zehn Prozent und im Bildbereich noch viel weniger. Das sei im Sport besonders problematisch, denn nur wer sichtbar ist, ist für Sponsoren attraktiv.

Text: Sarah Emminger